Was will der Osten?

Filmtyp: Dokumentation
Genre: Kultur
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2020
Dauer: 89min
Regie: Ariane Riecker
Cast:
Jahr der Beschreibung: 2021
Produktion: nicht bekannt
Beschreibung: nicht bekannt
AD-Einsprache: nicht bekannt
Medien: TV
Inhaltsangabe: 30 Jahre nach der Wiedervereinigung erzählt die neue MDR-Dokumentation "Was will der Osten?" von Ostdeutschen, die aus dem Erfahrungsschatz der radikalen Umbrüche Ideen und Visionen für die Zukunft formulieren - als Antwort auf die vermeintliche Spaltung in Ost und West, auf die Krise der Demokratie.

Egal in welchen Bereich man schaut: Die ostdeutsche Wirtschaft ist kleinteiliger und schwächer als die westdeutsche, die Kapitaldecken sind dünner, die privaten Vermögen auch, der Anteil Ostdeutscher in der Top-Elite der Bundesrepublik ist nach wie vor verschwindend gering. Hinzu kommt eine einmalige Demografie: Frauenmangel, hohe Abwanderung und Überalterung.

Dazu der Verdruss vieler Ostdeutscher: 2019 antworten bei einer Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach auf die Frage "Glauben Sie, dass die Demokratie, die wir in Deutschland haben, die beste Staatsform ist?" im Westen 77 Prozent der Menschen mit "Ja". Im Osten hingegen stimmten nur weniger als die Hälfte der Menschen zu. Das Vertrauen in das System ist erschüttert.

Aus dem Sichtfeld geraten oft jene, die fieberhaft nach Lösungen für all diese Probleme suchen. Hier setzt der Film "Was will der Osten?" an: Es sind sieben Geschichten aus Ostdeutschland, die deutlich machen, dass aus den Erfahrungen einer Gesellschaft, die sich radikal ändern musste, heute neue Ideen für ganz Deutschland wachsen. Der Osten will mehr Teilhabe, die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Eine der prägenden Geschichten des Films ist die des Bürgermeisters Dirk Neubauer aus dem kleinen Ort Augustusburg bei Chemnitz. Neubauer will mit Bürgerfonds, Bürgerräten und einer konsequenten Digitalisierung die ländlichen Regionen aus dem Zugriff der radikalen Rechten befreien. Er ist überzeugt, dass sich auf dem Land die Zukunft unserer Demokratie entscheidet.

Da sind die Robotik-Revolutionäre Maria und Christian Piechnik, die von Dresden aus die Welt erobern wollen mit einem Unternehmen, das auf Internationalität setzt und sich bewusst für den Osten als Standort entschieden hat.

Im Kontrast dazu die Geschichte einer Elterngruppe in Sachsen-Anhalt, die in den vergangenen zehn Jahren miterleben musste, wie Parteien und Parlamente im Osten die Probleme in der Bildungspolitik nicht lösen - und die jetzt für neue Modelle der demokratischen Teilhabe kämpfen.

Da ist die Journalistin und Autorin Valerie Schönian, die, geboren im Jahr der Einheit, in Diskussionen und Lesungen unermüdlich daran arbeitet, Ost und West wieder miteinander zu versöhnen.

Und da sind zwei weitere erfolgreiche Ostdeutsche, der eine hat einen Weltkonzern im Westen saniert, der andere ist der einzige ostdeutsche Professor an der renommierten Handelshochschule in Leipzig: Beide sehen in der Diskussion um Gegensätze den wichtigsten Schritt in die Zukunft. (MDR)