Machtpoker um Mitteldeutschland, Teil 1/3: Die Stunde der Polit-Amateure
Filmtyp: DokumentationGenre: ZeitgeschichteProduktionsland: DeutschlandProduktionsjahr: 2020Dauer: 43minRegie: Katja HerrCast: Jahr der Beschreibung: 2020Produktion: nicht bekanntBeschreibung: nicht bekanntAD-Einsprache: nicht bekanntMedien: TVInhaltsangabe: Die Dokumentation erzählt von Zockern und Bluffern, von Alleingängern und Teamplayern, vom Ringen und Taktieren bei der Bildung der Neuen Länder, als sich Länder-Identitäten und der Begriff der Heimat neu definierten.
Erzählt wird ein bisher unbeleuchtetes Kapitel deutscher Nachwendegeschichte. Tiefgründig recherchiert, mit vielen bisher unveröffentlichten Archivdokumenten, dabei unterhaltsam und charmant mit den wichtigsten politischen Akteuren und neuen Zeitzeugen. Es sind Geschichten von prägenden Weichenstellungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus den ersten Jahren der neuen Demokratie.
Manfred Preiss, Länderminister der Regierung de Maizière: "Ich war gegen die fünf! Drei Länder wollte ich … nur. Ich wusste ja, dass wir pleite waren."
Die Stunde der Polit-Amateure erzählt in Teil 1 von den ersten entscheidenden Weichenstellungen der neuen politischen Führung. Ohne neue Länder hätte es verwaltungsrechtlich keine Einheit gegeben, es lag also enormer Druck auf dieser Frage - wenn auch lange unbemerkt von der Bevölkerung. Wir verfolgen den schnörkelreichen und teils atemberaubenden Weg der Volkskammerpolitik bis zur Einheit. Den Weg, den politische Laien gestalten konnten und mussten und für den manchmal auch ein Crashkurs in Verwaltungsrecht ausreichte, um entscheidende Weichen zu stellen.
Wir reisen nach Jessen - dem Kreis zwischen Schwarzer Elster und Elbe, der sich als einziger für das Land Sachsen-Anhalt entscheidet, und nach Wittichenau, einer Kleinstadt im Bezirk Cottbus, die zu Sachsen kommt. Dort bespielen die Narren des Karnevalsvereins das politische Parkett und besetzen die meisten neuen Posten. Petra Kockert wird ad hoc stellvertretende Landrätin.
Petra Kockert: "Alles was ich kannte, konnte ich schön vergessen. Ich musste mich hinsetzen und lernen. - Da habe ich das erste Mal das Grundgesetz gelesen und dann die Gemeindeordnung".
Und wir kommen ins thüringische Altenburg. Die Stadt, in der manche noch heute damit hadern, nicht zu Sachsen zu gehören, weil der Kreistagsbeschluss anders entschied, als die Bürgerbefragung, die keine bindende Wirkung entfaltete - schmerzhafte Blessuren auf dem Weg in die Demokratie. (ARD)