Frau des Architekten, Die

Filmtyp: Spielfilm
Genre: Romanvorlage von Stefan Heym
Produktionsland:
Produktionsjahr:
Dauer: 90min
Regie: Diethard Klante
Cast: Robert Atzorn, Jeanette Hain, Michael Rehberg
Jahr der Beschreibung: 2003
Produktion: MDR
Beschreibung: Anke Nicolai, Hela Michalski, Haide Völz
AD-Einsprache: Wolfgang Schmidt
Medien: Fernsehen
Inhaltsangabe: Wie schon in zahlreichen Romanen vorher, vor allem in „Collin“ (1979) und „Radek“ (1995), geht es Heym auch mit diesem Stoff um die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus. Zentralfigur der Geschichte ist der mit allen Privilegien des Staates ausgestattete Architekt Alfred Sundstrom, Erbauer der "Straße des Weltfriedens", in deren architektonischer Beschreibung man unschwer die Stalinallee wiedererkennt, die der Autor aber aus Berlin in eine Bezirksstadt verlegt hat. Sundstrom hat als antifaschistischer Emigrant in der Sowjetunion gelebt. Dort lebten auch seine Berufskollegen Goltz, die Eltern von Sundstroms wesentlich jüngeren Ehefrau Julia. Diese, wie auch sein Freund Tieck, wurden vom NKWD verhaftet und in Lager verschleppt, wo die Goltz getötet wurden. Im Verlaufe der Geschichte ist zu erfahren, dass Sundstrom durch eine, für ihn lebensrettende, Aussage Schuld an dieser Verhaftung hatte. Die Geschichte beginnt mit einem Empfang, auf dem Sundstrom gefeiert wird, auf dem er aber auch vom sowjetischen Ehrengast über bevorstehende Veränderungen in der Sowjetunion informiert wird. Als dann auch noch der bis dato verschollene Freund aus dem sibirischen Lager zurückkehrt und Sundstrom aufsucht, gerät dieser mehr und mehr unter Druck. Durch forsches und dogmatisches Auftreten versucht Sundstrom, seine Selbstzweifel und die zunehmende Entfremdung gegenüber Julia zu überspielen. Natürlich sind diesem Versuch Grenzen gesetzt. Letztlich spielt Sundstrom sogar mit dem Gedanken, sich vom Dach eines seiner Gebäude zu stürzen. Er ist jedoch nicht der Mann, der seinem Schicksal eine solche Konsequenz verleihen würde. Und Julia? Sie beginnt nach ihrem eigenen Weg zu suchen, einem Weg, der sie auch weg führt von Sundstrom. Anders als im Roman verliebt sich die Filmfigur Julia hierbei nicht in Tieck, sondern steht diesen schmerzlichen Prozess alleine durch. Auch beruflich stellt Julia sich gegen Sundstrom, kritisiert dessen Entwürfe und legt gemeinsam mit Hiller und Tieck ein eigenes Konzept vor. Letztlich einigt man sich auf einen Kompromiss. Julia verlässt das Büro und die Stadt. Genauer als so manche politische Analyse beantwortet die Geschichte, warum das politische System der DDR so lange funktioniert hat und warum es so jämmerlich zu Grunde gehen musste. Karl-Heinz Staamann (c) Copyright Mitteldeutscher Rundfunk