Frau in Gold, Die

Filmtyp: Spielfilm
Genre: Drama
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2015
Dauer: 109min
Regie: Simon Curtis
Cast: Helen Mirren, Ryan Reynolds, Daniel Brühl, Katie Holmes, Max Irons, Antje Traue,
Jahr der Beschreibung: 2016
Produktion: Euro Video Medien/DHG
Beschreibung: Rahel Wusterag, Uta Borchert
AD-Einsprache: Uta Maria Torp
Medien: DVD, Fernsehen
Inhaltsangabe: Der Spielfilm erzählt mit einigen dramaturgischen Freiheiten gegenüber den tatsächlichen Geschehnissen die Geschichte um die 2006 nach acht Jahren juristischen Kampfs erfolgte Rückgabe einiger Gemälde, vor allem des 1907 von Gustav Klimt gemalten Portraits Adele Bloch-Bauer, später als „goldene Adele“ bezeichnet, an ihre Nichte Maria Altmann, eine Erbin des Wiener Industriellen Ferdinand Bloch-Bauer, der das Porträt seiner Frau in Auftrag gegeben und bezahlt hatte, und ihre Miterben. Der Film weist, wie Kritiker in Österreich festhielten, einige Abweichungen von der Realität auf: Denn gewiss war es nicht Maria Altmanns Rechtsanwalt und Enkel des Komponisten Arnold Schönberg, der die Causa ins Rollen brachte, schrieb Olga Kronsteiner im Wiener Standard. Ein Eindruck, der entsteht, eben weil Faktentreue in bestimmten Sequenzen fehlt. Sie tritt zugunsten des Darstellers in den Hintergrund, der beim Publikum dafür Sympathiepunkte sammeln darf. Hubertus Czernin habe vielmehr die Erben informiert und Dokumente recherchiert. Zu Czernin, der den nationalsozialistischen Kunstraub so penibel wie kein anderer Journalist in Österreich bearbeitet, den Restitutionsfall Bloch-Bauer ins Rollen gebracht und das Testament von Adele Bloch-Bauer gefunden habe, behauptet der Film, die NSDAP-Mitgliedschaft seines Vaters sei Initialzündung für seine Recherchen gewesen. Tatsächlich habe Czernin aber, wie Stefan Grissemann im Nachrichtenmagazin profil richtigstellt, erst 2006 von dieser Mitgliedschaft erfahren, also lang nach seinen Recherchen zum Kunstraub. Außerdem sei Vater Czernin vom NS-Regime letztlich wegen Hochverrats angeklagt worden. In der Wiener Tageszeitung Kurier wurde von Thomas Trenkler moniert, der Film biete einen verfälschten Blick auf eine „wahre Geschichte“. Die Restitionsgeschichte werde sehr tendenziös nacherzählt. Im Film werde behauptet, die Protagonisten hätten eine drohende Einreichfrist zu beachten gehabt; es gebe eine solche Frist in Österreich aber nicht. Czernin sei zurückhaltend gewesen, werde aber im Film als aufdringlich dargestellt. Die Vorgeschichte – und damit Czernins Leistungen – werden völlig verschwiegen. Zu Maria Altmann hielt Trenkler fest: Am schlimmsten ist wohl die Rückblende ins Jahr 1938, als sie ihren kranken Vater in Wien zurücklässt. In Wirklichkeit blieb sie bei ihm – trotz der Gefahren: "Ich hätte meinen Vater nie verlassen. Er starb im Juli 1938 eines natürlichen Todes." Und dann erst floh sie mit ihrem Mann.