Einer von uns: Der Homo sapiens (5/5) – Nord- und Südamerika: Sibirische Wanderer

Filmtyp: Dokumentation
Genre:
Produktionsland: Großbritannien
Produktionsjahr: 2013
Dauer: 55min
Regie: Tim Lambert, Nicolas Brown
Cast:
Jahr der Beschreibung: 2020
Produktion: Timecode Filmstudio Kehl
Beschreibung: nicht bekannt
AD-Einsprache: Herbert Schäfer
Medien: TV
Inhaltsangabe: Vor 200.000 Jahren streifte der erste Homo sapiens durch die afrikanische Savanne, heute umfasst die Weltbevölkerung mehr als sieben Milliarden Menschen. Die Dokureihe stellt aktuelle Erkenntnisse der Evolutionsforschung vor. Diese Folge fragt: Wann eroberte der Homo sapiens Nord- und Südamerika? Und wie gelangte er dort hin?
Weil immense Eisschichten bei Alaska lange den Weg über den Atlantik versperrten, waren Nord- und Südamerika die letzten Kontinente, die vom Homo sapiens erobert wurden. Wann begann die Besiedlung des Kontinents? Bis in die 1980er Jahre glaubte man, die ersten Amerikaner stammten aus der Clovis-Kultur, die vor rund 13.000 Jahren nach New Mexico kam. Die der Clovis-Kultur angehörenden Paläoindianer sollten den Beginn der Besiedlung Amerikas markieren. Pfeilspitzen aus Feuerstein gaben darüber wertvolle Hinweise. Doch dann widerlegten im Jahr 2008 spektakuläre Funde im mexikanischen Bundesstaat Yucatán diese Theorie: Sie wurden von den Wissenschaftlern auf Hunderte Jahre früher datiert. Das Archäologenteam um Arturo González fand die ältesten menschlichen Überreste auf nordamerikanischem Boden. Sie stammen von einer etwa 1,40 Meter großen Frau, der die Wissenschaftler den Namen Eva de Naharon gaben. In einem Höhlensystem unter Wasser, der Sistema Naranjal, stießen Taucher auf deren Knochen. Insgesamt konnten die Archäologen dort acht Skelette bergen, eine der größten Ansammlungen menschlicher Überreste, die je an einem Ort in Nordamerika gefunden wurden. Doch auf welchem Weg kam der Homo sapiens nach Amerika? Lange galt es als erwiesen, dass die ersten Menschen während der letzten Eiszeit von Sibirien auf dem Fußweg, das heißt über eine breite Landbrücke, wo heute die Beringstraße ist, nach Amerika einwanderten. Neueste Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass der Mensch viel früher – etwa um 16.000 vor Christus – in die Neue Welt aufbrach, und zwar nicht auf dem Land-, sondern auf dem Seeweg. Die Besiedelung Amerikas ist ein umstrittenes Thema, das in der Wissenschaft besonders seit der Entdeckung der Überreste des sogenannten Kennewick-Mannes kontrovers diskutiert wird. (ARTE)