37 Grad: Verlorene Söhne – IS-Terror in deutschen Familien

Filmtyp: Dokumentation
Genre: Reportage
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2016
Dauer: 30min
Regie: Broka Herrmann
Cast:
Jahr der Beschreibung: 2016
Produktion: ZDF
Beschreibung: Nicht bekannt!
AD-Einsprache: Nicht bekannt!
Medien: Fernsehen
Inhaltsangabe: Warum schließen sich junge Deutsche radikalen und mörderischen Religionsgemeinschaften an? 37 Grad erzählt die Geschichte von Dominic S., der zum Islam konvertierte und acht Jahre in der extremen Salafistenszene verbrachte. Wir begleiten auch Joachim G., dessen Söhne Fabian und Manuel im Oktober 2014 an der syrischen IS-Front verschwanden. Joachim G. will seine Söhne wiederhaben. Fabian und Manuel sind im Oktober 2014 an der syrischen IS-Front verschwunden - als überzeugte Anhänger des angeblichen Gottesstaates. Der eine Sohn studierte an einer Schauspielschule, der andere Fotografie, beide in Berlin. Danach kehrten sie zurück nach Kassel und absolvierten im väterlichen Betrieb eine Lehre als Immobilienkaufmann. In dieser Zeit, Anfang 2014, nahm sie ein Freund mit in die Moschee. Das deutsche Ehepaar G. hat sich vor zehn Jahren getrennt. Die Söhne lebten bei der Mutter, sind aber oft beim Vater. Und dann – ohne jede Vorankündigung – sind Fabian und Manuel weg, melden sich erst, als sie die syrische Grenze schon überschritten und sich der IS-Terrortruppe angeschlossen hatten, per SMS beim Vater: "Es tut uns leid, dass wir dich anlügen mussten, aber wir kämpfen jetzt für den einzig wahren Allmächtigen." Anfangs reist Joachim G. mehrfach ins türkisch-syrische Grenzgebiet und will seine Söhne treffen. Das misslingt in den Wirren des Krieges. Der Vater lässt nicht locker, knüpft Kontakte zu Mittelsmännern, zum Verfassungsschutz, sucht nach Verantwortlichen in der Kasseler Moschee. Die Söhne brechen mit ihm, per Video auf WhatsApp. "Du bist ab jetzt der schlimmste Feind, auch wenn du unser Vater bist, weil du das größte Verbrechen begehst. Du kämpfst gegen Allah." Scheidungskind, Schulschwänzer, Salafist? "Der Salafismus nahm mir alles, was mich als Mensch ausgemacht hat", sagt Dominic S. heute, nach acht harten Jahren in der extremen Salafistenszene. Damit meint der 28-Jährige aus Mönchengladbach nicht nur seine geistige, kulturelle und religiöse Freiheit, sondern "wirklich alles". Neben dem Salafismus gab es nichts mehr, er schrieb vor, "wie du zu denken, zu handeln und zu fühlen hast". Dominic S. konvertiert vom rheinischen Katholizismus zum Islam. Sein Werdegang klingt wie ein Klischee: Scheidungskind – Schulschwänzer – Salafist. Er wird als Dickerchen gehänselt, leidet zusätzlich unter der Trennung seiner Eltern. Er vermisst den Vater, einen Polizisten, unterhält ein schwieriges Verhältnis zur Mutter. Er kifft, hört laute Musik, schaut Videos. Bis ihn eines Tages ein Schulfreund mit in die Moschee nimmt. Dort findet er, wonach er sich insgeheim immer gesehnt hat: "Grenzen, Strenge, Vaterersatz, Liebe." Dort lässt er "mit den Schuhen auch alle Sorgen vor der Tür", wie er sich heute die Anziehungskraft der autoritären Institution erklärt.