37 Grad: Sei wie Du bist
Filmtyp: DokumentationGenre: ReportageProduktionsland: DeutschlandProduktionsjahr: 2017Dauer: 30minRegie: Roland MayCast: Jahr der Beschreibung: 2017Produktion: ZDFBeschreibung: Nicht bekannt!AD-Einsprache: Nicht bekannt!Medien: FernsehenInhaltsangabe: Etwa 12 000 Kinder behinderter Eltern leben in Deutschland. Als Kleinkinder erleben sie die Behinderung des Elternteils als normal. Sie sind stolz darauf, helfen zu können. Schuldgefühle, Angst und auch Scham entwickeln sich in der Regel erst dann, wenn die Außenwelt, die Clique, die Schule, eine immer wichtigere Rolle spielen. Denn dann sind solche Kinder mit gesellschaftlichen Tabus und Vorurteilen konfrontiert. Anna-Lena, 11 Jahre, demonstriert mit Tausenden anderen vor dem Brandenburger Tor für das Recht auf mehr Selbstbestimmung und für garantierte Hilfe geistig behinderter Menschen. Sie demonstriert auch für ihre eigene Mutter, 35, die unter Auflage einer täglichen Unterstützung das Sorgerecht für Anna-Lena bekommen hat. Die beiden leben in Frankfurt/Oder in einer betreuten Wohnung. Anders als ihre Mutter glaubt sie nicht daran, dass die Aktion in Berlin helfen wird. Der Alltag zuhause von Mutter und Kind sieht einerseits ähnlich aus wie der einer Familie, in der die Eltern nicht behindert sind. Aber es gibt auch große Unterschiede. Ihre Mutter kann jetzt schon kaum noch dem Schulstoff der fünften Klasse folgen, den das Mädchen mit Leichtigkeit lernt und auch mit guten Noten bestätigt bekommt. Anna-Lena erklärt ihrer Mutter Sinn-Zusammenhänge aus Texten, formuliert ihre Briefe und rechnet Summen für anstehende Einkäufe aus. Die Elfjährige ist Selbstständigkeit gewohnt, kümmert sich um den Einkauf, ihr Schulessen und andere organisatorische Details des täglichen Lebens. Das prägt sie. Die beiden verlassen jeden Morgen gemeinsam das Haus, wenn Anna-Lena zur Schule muss und ihre Mutter zur Arbeit in einer Wäscherei. Die Mutter ist sich ihrer Behinderung bewusst, sie kann gestellte Aufgaben nur einzeln, nacheinander lösen. Bei Gesprächen mit dem Mädchen wird klar, dass sie sich in der Clique ihrer Mitschüler wegen der Behinderung ihrer Mutter nicht immer verstanden fühlt. Ihre fast mütterliche Fürsorge für sie empfindet Anna-Lena als Selbstverständlichkeit. Jana, 20, spielt Rollstuhl-Basketball. Sie betreibt den Behindertensport seit früher Kindheit, obwohl es ihr 50-jähriger Vater ist, der den Rollstuhl braucht. Jana kann normal gehen. Für sie ist dieses Mitmachen ein Schritt hin zu ihrem Vater und seinen Möglichkeiten, die Liebe einer Tochter zu ihrem Vater. Die beiden gehen zusammen ins Kino, einkaufen, zum Sport, und sie wohnen zusammen. Sie leben die Inklusion. Doch Jana kommt immer mehr an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Sehr offen erzählt sie davon, wie die Behinderung ihres Vaters ihr eigenes Leben einschränkt. Jana plant, auszuziehen. Ein Film über das enge Band zwischen Kindern und ihren behinderten Eltern. Er zeigt, was die Kinder in jungen Jahren leisten und was sie von ihren Eltern lernen. Es wird auch deutlich, dass Kinder Raum für ihre Entwicklung brauchen und welche Konflikte entstehen, wenn sie sich aus diesem engen Band lösen.