Dorf der Stille, Das
Filmtyp: DokumentationGenre: DokumentationProduktionsland: DeutschlandProduktionsjahr: 2015Dauer: 60minRegie: Bernd Umbreit, Heidi UmbreitCast: Jahr der Beschreibung: 2015Produktion: ArteBeschreibung: Bernd Hettlage, Roland ZimmermannAD-Einsprache: Birgit KlausMedien: FernsehenInhaltsangabe: Maria weiß nicht, dass sie Maria heißt. Sie kennt nicht ihren eigenen Namen, sie weiß nicht, dass der Himmel blau ist und ihre Betreuerin Kathi blonde Haare hat. Aber sie erkennt sie. An den Ohren und an der Nase. Und die muss sie befühlen, immer und immer wieder. Olli weiß nicht, was Fußballweltmeisterschaft bedeutet oder Fukushima, aber er kann an kleinen Holztäfelchen - seinem Wochenplan - fühlen, wann er Massage hat oder mit dem Hund spazieren gehen darf. Und er hat sehr eindeutige Gesten für seinen Wunsch nach Kaffee und Kuchen. Den hat er oft und deshalb deckt er gerne nachmittags den Tisch für seine Wohngruppe. Theo weiß nicht, was es bedeutet, Krebs zu haben. Aber er übersteht seine Operation, weil sein Betreuer Peter bei ihm ist und seine Hand hält. Und weil er die Decke, unter der er sich geborgen fühlt, mit ins Krankenhaus mitnehmen darf. Fischbeck, das ist ein Dorf für Taubblinde in der Nähe von Hannover. Dort haben Heidi und Bernd Umbreit über ein Jahr Menschen beobachtet, die mit drei Sinnen die Welt erleben und begreifen. Tastend, riechend, schmeckend. Und sie zeigen, dass diese Welt weder dunkel noch stumm ist. Sie zeigen Maria, Olli, Theo und die anderen in ihrer Freude: wie sie mit ihren Betreuern kuscheln und kommunizieren, wie sie sich der der Sonne entgegen räkeln und an den Handläufen durchs Dorf bewegen, wie sie lernen, kleine Arbeiten selbstständig auszuführen. Entstanden ist ein Film, der Einblicke gibt in eine Welt, von der die meisten Menschen gar nicht wissen, dass es sie überhaupt gibt. Es sind die Betreuer, die diesen Film tragen, die ihren Schützlingen eine Stimme verleihen. Menschen, sehr besondere, die auch nach langjähriger Arbeit in Fischbeck nicht wirklich wissen, was in einem taubblinden Menschen vor sich geht, aber die erleben, wie Förderung und Zuwendung ein Leben lebenswert machen. Der Zuschauer wird mitgenommen in diese Welt, die ihn vielleicht nachdenklich, aber nicht bedrückt entlässt.