37 Grad: Wirklich beste Freunde – Eine Clique fürs Leben

Filmtyp: Dokumentation
Genre: Gesellschaftsreportage
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2017
Dauer: 30min
Regie: Simone Grabs
Cast:
Jahr der Beschreibung: 2017
Produktion: ZDF
Beschreibung: Nicht bekannt!
AD-Einsprache: Nicht bekannt!
Medien: Fernsehen
Inhaltsangabe: Nico, 27, ist durch eine Muskelkrankheit nahezu bewegungslos geworden. Betreut wird er von seinen Freunden. „37°“ zeigt, wie sich die Freundschaft seit der Schulzeit entwickelt. Schon damals übernehmen die Freunde pflegerische Aufgaben. Seit Nico ins Studentenwohnheim gezogen ist, arbeiten sie über einen Pflegedienst für ihn. Nico ist der Kopf der Clique. Er managt seinen Betreuer-Stab, organisiert gemeinsame Partynächte und sogar Reisen. Nico sitzt im Rollstuhl, kann weder Arme, Beine noch Kopf bewegen. Muskeldystrophie Duchenne heißt die Krankheit, die langsam seine Muskeln zerstört. Und doch: Nico lebt ein fast normales Studentenleben: Er wohnt in einer WG, schließt demnächst sein zweites Studium ab (Film- und Medienwissenschaften), zieht am Wochenende durch die Clubs. Es sind größtenteils Freunde, die ihn rund um die Uhr betreuen: ihn duschen, anziehen, mit ihm Vorlesungen besuchen, abends beim Ausgehen den Rolli die Treppen der Clubs hochtragen und die Drinks reichen. „Wir sind da reingewachsen, das ist für uns normal“, sagt Robin. Die jungen Männer haben eine integrative Schule besucht. Früher spielten sie zusammen Fußball und Hockey. Mit knapp neun Jahren ist Nico das letzte Mal zu Fuß gegangen. Schon damals haben die Freunde mit angepackt, wenn Nico Hilfe brauchte. „Wir wollten unsere Freizeit ungestört von Eltern oder Betreuern verbringen. Darum haben wir das lieber selbst gemacht“, sagt Robin. Max erinnert sich auch an schwierige Momente: „Natürlich war es traurig, wenn Nico auf einmal nicht mehr mit Hockey spielen konnte. Und manchmal ist man schon eingeschränkt, wenn der Freund im Rollstuhl sitzt. Aber so lernt man, anders zu planen, entdeckt neue Möglichkeiten.“ Die Freundschaft ist, wie jede gute, ein Geben und Nehmen. „Nico hat mir schon oft geholfen. Früher bei den Schulaufgaben. Später, wenn ich Liebeskummer hatte“, sagt Max. Für Robin ist Nico ein Vorbild: „Er hat uns immer wieder gezeigt, dass man sich nicht hängen lassen darf, wenn man selbstbestimmt durchs Leben gehen will.“ Nico ist als erster von Zuhause ausgezogen, hat als erster ein Studium abgeschlossen. Mit 1,0 im Fach Digitale Medien. Schon früh war Nico der Kopf der Clique, der den Freundeskreis zusammengehalten hat. Mit dem Abnehmen seiner Kräfte wurden die Freunde immer mehr zu seinem ausführenden Körper, erzählt Robin. Das ist auch heute noch so. Obwohl er sich kaum mehr rühren kann und häufig krank ist, plant Nico eine gemeinsame Reise nach Portugal mit seinen zehn besten Freunden. Mit Hilfe der Augensteuerung seines PCs recherchiert er rollstuhlgerechte Unterkünfte, organsiert die Flüge und einen Bus, in dem alle Platz haben. Er lässt rund 80 Kilo medizinische Ausrüstung plus Spezialnahrung verpacken, die er im Urlaub in Portugal braucht. Seine Eltern machen sich wegen seiner schwachen Gesundheit Sorgen: Kann er die Reise überhaupt antreten? Nico bleibt dran. Diese Reise ist womöglich die letzte gemeinsame mit all den Freunden. Einige beenden bald ihr Studium, starten ihre Karriere, haben dann weniger Zeit für die Freundschaft. Und Nicos Lunge arbeitet immer schlechter. Er braucht jetzt selbst tagsüber ein Beatmungsgerät. „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch kann.“ Nico klagt nicht. „37° – Wirklich beste Freunde“ fragt, ob ein schönes Leben trotz großer Einschränkungen überhaupt möglich ist, und zeigt, wie viel Kraft Nico braucht, um seine Ziele zu verfolgen. Ein Film, der deutlich macht, wie Freundschaften entstehen, wenn Menschen mit und ohne Behinderung zusammen aufwachsen.