Liesl Karlstadt und Karl Valentin

Filmtyp: Biographie
Genre: Drama
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2009
Dauer: 93min
Regie: Jo Baier
Cast: Hannah Herzsprung, Bettina Redlich, Johannes Herrschmann, Gisela Schneeberger, Alexander Held
Jahr der Beschreibung: 2010
Produktion: BR
Beschreibung: Manuela Schemm, Gabi Altenbach, Karola Schweinbeck
AD-Einsprache: Katja Schild
Medien: Fernsehen
Inhaltsangabe: Liesl Karlstadt, Verkäuferin in einem Warenhaus, ist noch keine zwanzig, als sie viel Applaus für einen ihrer ersten Auftritte im „Frankfurter Hof“ bekommt. Doch in der Garderobe muss sie sich von diesem mageren, hässlichen Kerl anhören, dass sie das lieber lassen solle mit dem Singen. Sie sei zu mager, zu brav und hätte nicht genug Busen für eine Soubrette. Aber sie sei ganz komisch. Ginge es nach Liesl, wäre diese erste Begegnung mit Karl Valentin auch die letzte gewesen. Aber dann kann sie doch nicht widerstehen, das komische Couplet, das er ihr geschrieben hat, vorzutragen. Die beiden beschließen, auf der Bühne ein Paar zu werden, doch die Küsse, die sie zum Abschied tauschen, versprechen mehr als das... Liesl ist im siebten Himmel, sehnt die nächste Probe herbei und wird von Valentins knapper Bemerkung, morgen könne er nicht, denn da heirate er, rüde auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Valentin heiratet seine Gisela, mit der er schon zwei Töchter hat. Liesl nimmt sich vor, dass sie und Valentin dann eben nur auf der Bühne ein Paar sein werden, aber sie hat sich schon längst in diesen seltsamen Querdenker verliebt. Er eröffnet ihr eine neue Welt. Sie versteht seine Gedanken und kann sie weiterdenken. Die Geschichten der beiden sind ebenso komisch wie schmerzhaft, genau wie ihr Leben. Liesl wird berühmt mit ihrem Valentin, aber sie zahlt einen hohen Preis dafür. Sie muss die Lebenstüchtige sein, ihn jeden Abend zum Auftritt überreden, ihn von seinem Asthma, seinem hysterischen Lampenfieber ablenken, ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten, ihn für ein Gastspiel aus München heraus zu locken. Aber noch schmerzhafter ist es, ihn mit seiner Frau zu teilen. Liesls Versuch, sich mit dem freundlichen, stillen Chauffeur Josef Kolb ein eigenes Leben aufzubauen, hintertreibt Valentin eifersüchtig. Der heran nahende Krieg verdüstert Valentins Weltsicht noch mehr. Er eröffnet ein Panoptikum voller Gräuel, das nicht nur seine, sondern auch Liesls Ersparnisse auffrisst. Liesls Verlobter trennt sich, weil er versteht, dass sie vom Valentin nicht lassen kann. Kurz darauf muss sie miterleben, wie Valentin ungeniert von der Bühne herunter ein junges Mädel, Annemarie, anflirtet. Liesls Kraft ist zu Ende. Sie versucht sich umzubringen. Liesl (jetzt: Bettina Redlich) verbringt eine Zeit in der Psychiatrie und erkennt, dass sie nur überleben wird, wenn sie Valentin loslässt. Karl Valentin jedoch, am Boden zerstört, lässt nichts unversucht, um sie zurückzugewinnen. Aber Liesl bleibt standhaft – sie trennen sich, und Valentin nimmt Annemarie als neue Bühnenpartnerin. Als sie sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wiedertreffen, möchte er das Erfolgsduo Valentin/Karlstadt wieder aufleben lassen. Doch ihnen ist nur eine kurze gemeinsame Zeit vergönnt, sie können nichtmehr an den früheren Erfolg anknüpfen. Durch Entbehrungen und Schicksalsschläge ist Valentins Humor bitter geworden – und als er in einer kalten Nacht versehentlich im Theater eingeschlossen wird, zieht er sich eine tödliche Lungenentzündung zu.