37 Grad: Vorwärts ins Leben – Auf dem Weg mit Samuel Koch

Filmtyp: Dokumentation
Genre: Gesellschaftsreportage
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2018
Dauer: 30min
Regie: Doro Plutte
Cast:
Jahr der Beschreibung: 2018
Produktion: ZDF
Beschreibung: Nicht bekannt
AD-Einsprache: Nicht bekannt
Medien: Fernsehen
Inhaltsangabe: Wie geht es eigentlich Samuel Koch? „37°“ begleitete den querschnittsgelähmten Schauspieler über vier Jahre. Und begegnet einem jungen Mann zwischen Hoch-Zeiten und Selbstzweifeln. Was ist das Leben noch wert, wenn alle Pläne zerbrechen? Diese Frage stellt sich Samuel Koch seit seinem Unfall immer wieder. Die Reportage sucht mit ihm nach Antworten, erlebt ihn auf und hinter der Bühne, verliebt und verletzt, hilflos und helfend. Der Unfall bei „Wetten, dass ..?“ liegt fast vier Jahre zurück. Hat man anfangs noch auf große körperliche Fortschritte gehofft, stagniert Samuels Zustand mittlerweile. Er kann einzelne Finger bewegen und durch die Kraft in den Schultern die Arme heben. So kann er Rollstuhl und Handy bedienen, für alles andere braucht er Hilfe und rund um die Uhr Betreuung. Trotz allem, Samuel bleibt in Bewegung, reist durch die Republik, 100 Nächte pro Jahr schläft er in Hotelzimmern. Wir sehen ihn in seiner ersten Hauptrolle am Theater und sind dabei, wenn sein zweites Buch entsteht. Mit Angela Merkel und Joachim Gauck feiert er das Reformationsjubiläum in Wittenberg. Noch wichtiger als die Gespräche mit Prominenten sind ihm die Begegnungen mit anderen Behinderten. „Gefühlt schreibt mir jeder frisch Verunfallte in Deutschland“, sagt Samuel. Viele von ihnen besucht er, tauscht sich aus oder hört einfach zu. Jede Reise ist mit hohem logistischem Aufwand verbunden, allein schon, um den 180 Kilogramm schweren Elektrorollstuhl zu transportieren. Dazu kommen die besonderen Herausforderungen, von denen kaum jemand ahnt, der nicht selbst betroffen ist: Samuel entdeckt eines Tages eine Verletzung am Knie, von der er nicht weiß, wann und wie sie entstanden ist, weil er die Schmerzen nicht spürt. Er muss sofort ins Krankenhaus, denn werden solche Wunden nicht behandelt, können sie sich entzünden. Im schlimmsten Fall muss amputiert werden. Zwischendurch tritt die große Liebe in sein Leben. Samuel lernt Schauspiel-Kollegin Sarah Elena Timpe kennen und staunt: „Ich dachte nicht, dass es solche Menschen noch gibt.“ Sie sagt: „Für mich ist er gar nicht behindert.“ Wir sind dabei, wenn die Hochzeitsplanungen beginnen und Samuel doch noch eine Möglichkeit findet, mit seiner Braut zu tanzen. Und wir sehen, welche Herausforderungen diese scheinbar ungewöhnliche Beziehung im Alltag bestehen muss. Wie ist das beispielsweise, immer von Assistenten und Pflegern umgeben zu sein? Wie viel Privatsphäre ist dann für das Paar noch möglich? Samuel trainiert jeden Tag mit seinen Physiotherapeuten an einem Trainingsrad oder im Laufroboter. „Ob es was bringt, weiß man nicht“, kommentiert Samuel. „Aber wenn man nichts macht, bringt es auf jeden Fall nichts.“ Oft sieht er andere Gelähmte, die jeden Antrieb verlieren. Das macht ihn traurig. Und dann wieder sind da Menschen mit ähnlichen Einschränkungen, die ihn beeindrucken. So wie die sechsjährige Elva. Sie ist von Geburt an gelähmt. „Für sie ist es ganz normal, um Hilfe zu bitten. Für mich ist das oft noch schwer. Da kann ich viel von ihr lernen. Denn, mal ehrlich, wofür lohnt es sich zu leben, außer mit anderen Menschen?“ Was also ist das Leben noch wert? Samuel findet am Ende des Films eine Antwort. Und zeigt durch sein Beispiel, wie kostbar jeder einzelne Moment ist. (Text: ZDF)